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V-Tech von CaDA REVIEW

Als vor zwei Jahren Cyberpunk 2077 released wurde, ich es spielte und die ganzen coolen Fahrzeuge sah, kam mir immer mal die Idee: Es wäre doch cool, wenn es ein oder mehrere Fahrzeuge aus dem Spiel als Klemmbaustein-Kasten zu kaufen gäbe. Egal, von welchem Hersteller. Naheliegend war, dass CD Projekt RED sich den V-Tech zur Hand nimmt und in einer Kooperation mit einem der Hersteller derartiger Produkte, mit einer Lizenz, so einen Baukasten auf den Markt wirft. Kam alles anders. CaDA liefert nun die Antwort!

Die kleine Vorgeschichte

Ich selbst bin seit mittlerweile zwei Jahren begeisterter Bastler von diesen Klemmbausteinen. Ob von CaDA, Lego, Cobi, Xingbao, etc. – ich habe irren Spaß daran und habe mittlerweile an die 15 Kästen aufgebaut. Als ich dann letztes Jahr erfuhr, dass CaDA mit der Cyber-Night drei Fahrzeuge und eine Waffe aus dem Spiel in Klemmbausteinen nachbildet, war ich als Fan von Cyberpunk 2077 Feuer und Flamme! Ich dachte mir, warum also das ganze nicht mit einem Sponsoring verbinden? Ich schrieb also CaDA an, stellte mich vor und Sie schickten mir prompt den Cyber Wild Wolf Buggy (C62002W) zu. Verbunden mit einigen Posts auf dem Kanal und einem Mehrwert (Rabattcode) für euch. Das klappte dann so gut, dass ich entschloss nach dem Release von Patch 1.5 CaDA nochmal anzuschreiben um den V-Tech nochmal zu bewerben. Allein schon deswegen weil das Spiel selbst mit dem neuesten Patch eine krasse Kehrtwende hinlegte. Gesagt, getan, hier ist er!

Der Aufbau und die Anleitung

Als das Paket dann ankam – und das ging wirklich schnell – trotz dessen das es aus China kam, konnte ich es kaum erwarten mit bauen loszulegen. Wie gewohnt waren in dem Paket etliche Tüten – dazu komme ich mit einem Kritikpunkt später nochmal dazu – mit 1682 Bauteilen (dabei werden auch die Pins und Kleinstteile mitgezählt). Dazu noch vier Hefte an Anleitung, das Pro Power System Pack (S059-003) – was ihr zum motorisieren des Modells unbedingt braucht und extra dazu kaufen müsst – und, last but not least, die Aufkleber (bin ich kein Freund von, aber na gut).

Ich fing an, bastelte vor mich hin und wer mit Anleitungen des dänischen Kollegen klar kommt, wird hier keine großen Probleme haben. ABER, bei CaDA gibt es Unterschiede! Ich würde es vorsichtig als „anspruchsvoller“ bezeichnen. In den Anleitungen passiert auf einer Seite deutlich mehr, und pro Schritt gibt es mehr Bauteile. Die Bautechniken von CaDA sind auch allgemein etwas komplexer. Das wusste ich aber vorher und konnte mich dementsprechend darauf einstellen. Was aber eigentlich nicht vorkommen sollte ist, sind Fehler in der Anleitung und da fand ich zwei. Zudem sind auch manche Bauschritte nicht immer klar oder teils unübersichtlich, so das es mir mehrmals passierte, das sich Baufehler einschlichen die ich aber erst nach 10-15 Schritten bemerkte, wenn nicht sogar mehr. Was dann sehr ärgerlich ist und mir einen Abend Korrekturbauen kostete.

Was ich auch komisch fand, war die Einteilung der Bauschritte. Der Turbo-V (63001W) hat vier davon. Da sind aber nicht pro Heft ein Bauschritt, sondern enden in einem Heft abrupt, gehen in dem zweiten Heft weiter und mittendrin im zweiten, geht auf einmal der zweite Bauschritt los. Ihr solltet zudem mit der Nummerierung der Bauchschritte aufpassen. Ja, die Tüten haben Nummern, aber die Bauschritte in den Anleitungen sind mit Buchstaben versehen. Also 1=A, 2=b, usw. Wie ihr lest, die Anleitungen von CaDA (war nicht nur bei dem Modell so) haben Verbesserungspotential! Dafür sind diese nicht so dick, wie bei den dänischen Kollegen, weil einfach pro Seite mehr passiert. Komischerweise waren die Bauschritte bei der CT-3X (64001W), die ich danach baute, doch vorher ausgegraut. Es geht doch, CaDA!

Das Modell vs das Echte(?)

Was jedem klar sein dürfte, wir haben es mit einem Abbild eines fiktiven Fahrzeugs zutun. Dem „Quadra Turbo-R V-Tech“ aus Cyberpunk 2077. Der Bolide, mit dem seit dem ersten Trailer das Spiel beworben wurde. Das erste was ich dachte, als ich das Modell sah war, wie nah er am Original ist. Klar, etwas abstrakter, aufgrund der Bausteine, aber das man ihn so gut nachbilden kann, fand ich Hammer! Was die Maße betrifft, so ist der Turbo-V 43cm lang, 11,5cm hoch und 16cm breit und wird aus 1683 Teilen zusammengebaut. Wenn ihr mich fragt, ein ganz schöner Oschi!

Das fertige Modell hat dabei, vor allem im Heckbereich, sehr sehr viele Details. Von den roten Leuchtstreifen bis zu den Auspuffen und aller Gedöns was sich unter dem Fahrzeug befindet, ist alles dabei. Das einzige was ich gern ein wenig anders gehabt hätte, wären die hinteren Felgen. Im Original gehen diese tief rein, im Modell schließt es vorn am Reifen ab. Vorne besitzt der Turbo-V einen Leuchtstreifen wie beim Original und der Innenraum ist so detailliert wie es nur sein konnte. Alles in allem, bin ich mit dem Detailgrad mehr als zufrieden!

Was ich CaDA zugute heißen muss, sie verbauen in dem Modell keine Farbseuche. Die Pins sind schwarz, nicht blau! Und allgemein hat man bis auf die gelben Teile, fast nur Grau, und wirklich schwarz. Sicherlich das machen andere Hersteller das, um den Bau für Anfänger zu erleichtern. So kann man Baugruppen in der Hand und in der Anleitung besser erkennen und findet sich leichter zurecht. Wie gesagt, CaDA richtet sich an die, die eine Herausforderung wollen und somit ist mehr Konzentration gefragt.

Wie sieht es mit der Qualität aus?

Die Bauteile an sich, stehen bei CaDA anderen Herstellern in nichts nach. An vielen Stellen sind Sie dem Marktführer sogar hoffnungslos überlegen. Aber es schwankt. Bei Kleinteilen hat CaDA meines Erachtens noch Probleme, da sieht man oft ausgefranste Ränder. Wiederum bei größeren Teilen sucht die Qualität ihresgleichen. Die Teile biegen sich kaum, haben eine gute Festigkeit, nur bei kleineren Steckverbindungen ist die Klemmkraft manchmal etwas zu dolle. Eine längere Stange durch mehrere Kreuzverbindungen zu schieben, kann da schon mal eine Herausforderung darstellen.

Was die Oberflächen betrifft ist es mal so mal so. Was meine ich damit? Es gibt glänzende Oberflächen, aber man hat immer den Eindruck, als wäre da jemand Ausversehen mit dem Schleifpapier drüber. Ist aber nicht bei allen so. Bei dem Modell wechselt es sich auch stark von Matt zu Glänzend und ich hatte schon beim auspacken hier und da paar Kratzer auf den Stangen, Platten, etc. – was sich aber wohl durch Reibung in den Tüten nicht vermeiden lässt. Transparente Teile – gibt es hier nicht – sind in solchen Baukästen daher extra mit Folie beklebt.

Wie schon eingangs erwähnt, ich bin kein Freund von Aufklebern. Warum bekommt man es nicht gebacken, die nötigen Teile zu bedrucken? Weil man denkt, das man das Fahrzeug wieder auseinanderbaut und dann die bedruckten Teile sinnlos wären? Schwachsinn! Ich merke jedes mal, wenn ich Aufkleber aufbringe, wie hässlich Sie an den Modellen wirken. Weil man IMMER sieht, das es Aufkleber sind. Ich bin auch einer derjenigen der für Aufkleber kein richtiges Händchen hat und die oft schief aufklebe, und wenn zu schief, nochmal entferne. Macht das zwei- bis dreimal und ihr könnt den jeweiligen Aufkleber entsorgen. Sie werden mit der Zeit auch spröde oder färben aus. Ich habe den Turbo-V nur beklebt, weil ich für euch hier Bilder gemacht habe. Ich gebe euch den Tipp, wenn er euch ohne Aufkleber besser gefällt, lasst ihn so! Die werden beim Bau eh erst ganz am Ende angebracht, somit könnt ihr dann super entscheiden, ob es euch ohne besser gefällt. Mein Appell aber an die Hersteller: Bedruckt eure Bauteile!!!

Der Turbo-V hat einen Autoschlüssel!

Kommen wir zu den Funktionen! Wie es sich für so ein Auto gehört hat, der Turbo-V natürlich einen Motor. Hier ist es eine 8-Zylinder Fake-Engine, die aber beim schieben fein mitläuft und cool ausschaut. In der motorisierten Variante, wird dieser entfernt und durch das Akkupack ersetzt. Dazu aber später mehr! Die Türen lassen sich obendrein öffnen, und das mit einem kleinen Autoschlüssel der im vorderen Kofferraum versteckt ist. Wenn man diesen hinter dem Dach, an den herausragenden Stangen befestigt und dreht, geht die jeweilige Seite mit einer Flügeltür auf. Sieht echt cool aus! Im Innenraum sind zwei gelbe Sitze, die sich auch leicht nach vorne neigen lassen. Man kann mit dem Lenkrad normal lenken, aber freut euch nicht zu früh, der Lenkradius ist mehr ein Gimmick als das man ihn wirklich als „Lenkradius“ bezeichnen könnte. Ja, was gibt´s noch? Die Motorhaube lässt sich öffnen, klar um den Motor zu bestaunen und der Kofferraum um den Schlüssel wieder zu verstecken. Das wars dann aber auch schon und finde ich, reicht. Der Star des ganzen Pakets ist eh die Optik.

Vroom, vroooom!

Den Cyber Turbo-V gibt es als normales Display-Modell für 99,99eur zu kaufen, ist aber motorisierbar, wenn ihr das Pro Power System Pack für 82,99eur mit dazu kauft. Ja, ist ein stolzer Preis, gebe ich zu, ist aber recht günstig, wenn man andere Baukästen in dem Bereich kauft. Im vierten Heft wird dann auch Step-by-Step erklärt, wie ihr die Fake-Engine herausnehmt, die Motoren verbaut und die Kabel verlegt. Ist total easy. Hatte erst gedacht, das geht sehr schwer, aber das war in 10-15min erledigt. Da wurde beim Bau selbst clever mitgedacht, damit ihr den Motor und den Servo – selbst nach dem Bau des eigentlichen Modells – nachträglich umrüsten könnt. Das einzige was ich etwas fummelig fand, war die Verlegung der Kabel. Wenn ihr die Fernbedienung anschaltet, blinkt eine grüne Lampe auf, dann müsst ihr im Motorraum nur noch beim Akkupack die Taste drücken und beide sind verbunden. Das Akkupack, wie der Name schon sagt, beinhaltet einen Akku und kann problemlos über ein Micro-USB-Kabel geladen werden. Dauert nicht mal lang. Bei mir war das Akkupack nach ca. 30-45min voll.

Ich finde es übrigens toll, das CaDA eine Fernbedienung im klassischen Sinne benutzt. Keine App oder allgemein, dass es nur per App steuerbar wäre. Das würde nämlich voraussetzen das Kinder, die das Modell bauen, entweder ein Smartphone besitzen , oder beim spielen immer das von den Eltern nehmen müssten. Zudem zeigte meine Erfahrung, das die jeweiligen Steuer-Apps entweder fehlerhaft funktionieren, nicht geupdatet werden oder oftmals nach einiger Zeit die App aus den jeweiligen Stores verschwinden. Was bedeuten würde, das man das Modell nicht mehr herumfahren lassen könnte. Da hat eine klassische Fernbedienung echt die Nase vorn. Nur hier würde ich mir, wie beim Akkupack selbst, einen verbauten Akku wünschen. Denn die Fernbedienung wird noch ganz normal über AA Batterien betrieben. Warum nicht auch per USB-Kabel ladbar machen? Die Fernbedienung ist zudem komplett digital. Das heißt, ihr könnt nicht langsam anfahren oder leicht einlenken. Es gibt nur Stop und Vollgas, sowie gerade aus und voll einlenken. Da würde ich mir eine analoge Variante wünschen. Immerhin ist als netter Gag, ein größeres Lenkrad beigelegt, was ihr die Fernbedienung basteln könnt und somit ein „Lenkung“ besitzt.

Was ich gar nicht cool fand.

Jetzt muss ich mal dolle einen Downer rauslassen, den ich Anfangs schon ansprach. Als ich das Paket auspackte war ich ehrlich gesagt etwas erschrocken, wie viele Tüten es sind. Klar, das Modell hat einige Kleinstbauteile, ist aber kein Grund sage und schreibe 17 Tüten, die noch nicht mal richtig voll sind, in so ein Paket zu stecken. Das ist in Zeiten von Klimaschutz und Müllreduzierung etwas, was ich nicht gut heißen kann. Und das war nur bei dem einen Modell. Rechnet euch das mal hoch auf sagen wir 500.000 Baukästen. Man muss dazu sagen, das das nicht nur CaDA betrifft, sondern auch Lego und wie sie nicht alle heißen. Was würde gegen ein Kartonsystem mit Bauschrittfächern sprechen? Das ist eindeutig umweltfreundlicher. An der Stelle ist dringend Verbesserungsbedarf!

Fazit

Zu aller erst, der Turbo-V sieht affengeil aus! Daran gibt´s echt nichts auszusetzen. Der Bau ist anspruchsvoll und man hat ca. zehn Stunden Bauspaß verteilt auf vier Bauschritte. Die Funktionen sind gut und sogar spaßig und als motorisiertes Modell treibt es den Funfaktor gleich doppelt und dreifach hoch. An sich ist der Gedanke, den V-Tech nun als Modell herumstehen zu haben, schon cool. Dem entgegen steht eine teils minimal fehlerhafte und auch unübersichtliche aber „okaye“ Anleitung. Für Fans von Cyberpunk 2077 aber sehr zu empfehlen. Alle anderen werden den Flitzer wohl schick finden, aber eher weniger damit was anfangen können.