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Wie Mike Pondsmith die Zukunft erfand – und sie in ein Rollenspiel packte

Michael Alyn „Mike“ Pondsmith wurde 1954 in Kalifornien geboren, mitten in einer Zeit technologischen Aufbruchs. Seine Familie zog oft um, sein Vater diente in der Air Force, und Mike lernte früh, sich an neue Umgebungen anzupassen. Vielleicht war es genau diese Rastlosigkeit, die ihn später so treffsicher machte, wenn es darum ging, Welten zu entwerfen, die ständig im Wandel sind.

Nach der Schule studierte er Grafikdesign und Verhaltenspsychologie an der University of California in Davis. Zwei Fachrichtungen, die auf den ersten Blick wenig miteinander zu tun haben, aber rückblickend perfekt erklären, warum seine Spiele so gut funktionieren. Sie sind visuell stark und psychologisch präzise. Pondsmith interessiert sich nicht nur für das, was Spieler sehen, sondern auch für das, was sie fühlen.

University of California in Davis

Seine ersten Jobs waren bodenständig. Er arbeitete im Verpackungsdesign, gestaltete Layouts und lernte Druckprozesse kennen. Doch in seiner Freizeit experimentierte er mit Regelwerken, die bald sein Leben verändern sollten. Denn Mike Pondsmith war kein gewöhnlicher Designer. Er war ein Geschichtenerzähler, der Regeln als Narrative verstand.

Von Mecha zu Menschen

1984 veröffentlichte Pondsmith sein erstes Spiel: Mekton. Inspiriert von japanischen Mecha-Serien, war es eines der ersten Rollenspiele, das Anime-Ästhetik in spielmechanische Form brachte. Die Resonanz war positiv, und kurz darauf gründete er seinen eigenen Verlag: R. Talsorian Games, benannt nach seinem Sohn Cody Talsorian.

Mekton (1984)

Ein paar Jahre später folgte Teenagers from Outer Space, ein humorvolles Rollenspiel über Aliens und Highschool-Drama. Damit zeigte Pondsmith, dass er sich nicht auf ein Genre festlegen wollte. Er konnte sowohl episch als auch albern, düster wie verspielt. Doch es sollte nicht lange dauern, bis er die dunkle Seite der Zukunft entdeckte, die ihn berühmt machen würde.

Willkommen in der „Dark Future“

1988 erschien Cyberpunk: The Roleplaying Game of the Dark Future. Der Titel war schlicht, die Wirkung enorm. Statt Drachen, Elfen und Magiern lieferte Pondsmith eine Welt voller Konzernmacht, kybernetischer Körper, Datenkriege und moralischer Grauzonen. Seine Helden waren keine Auserwählten, sondern Söldner, Hacker, Fixer und Rockerboys. Menschen, die in einem System überleben mussten, das sie längst aufgegeben hatte.

Cyberpunk: The Roleplaying Game of the Dark Future (1988)

Die Vorlage war klar: Blade Runner, Neuromancer, Akira. Aber Pondsmith machte etwas Eigenes daraus. Er verband Stil mit Substanz, Coolness mit Kritik. Cyberpunk war für ihn kein ästhetischer Trend, sondern eine Warnung. Eine Vision davon, was passiert, wenn Technologie schneller wächst als Empathie.

Das zugrunde liegende Regelwerk, Interlock, war schnell, elegant und filmisch. Doch das, was das Spiel besonders machte, war nicht die Mechanik, sondern die Welt. Night City, die fiktive Metropole an der kalifornischen Küste, war kein Ort, sondern ein Zustand. Sie atmete Verfall, Gier und Sehnsucht, ein Spiegelbild dessen, was Pondsmith in der realen Welt beobachtete.

Die Zukunft wächst weiter

Zwei Jahre nach dem Original erschien Cyberpunk 2020, und das Spiel erreichte eine neue Dimension. Quellenbücher, Stadtbeschreibungen und Konzernprofile erweiterten das Universum. Night City fühlte sich an wie ein echter Ort, bevölkert von Menschen, die zwischen Überleben und Auflehnung pendeln.

Pondsmith selbst betonte immer, Cyberpunk sei keine Vision einer besseren Welt, sondern eine Warnung. Wer die Chrome-Ästhetik nur cool fand, hatte den Punkt verfehlt. Seine Zukunft war nicht glamourös, sondern gebrochen. Und das machte sie glaubwürdig.

In den 2000ern versuchte Pondsmith, die Reihe neu zu definieren. Cyberpunk v3.0 war mutiger, experimenteller und visuell eigenwillig, aber auch umstritten. Viele Fans mochten die Richtung nicht. Doch Pondsmith blieb gelassen. Für ihn war die Zukunft nie statisch, sie veränderte sich mit der Gesellschaft.

2020 kehrte er mit Cyberpunk RED zurück, das als Brücke zwischen Cyberpunk 2020 und Cyberpunk 2077 fungiert. Es spielt im Jahr 2045 und erklärt, was zwischen den beiden Welten geschah. Eine clevere Verbindung von klassischem Pen-and-Paper und moderner Popkultur.

Cyberpunk RED (2020)

Vom Spieltisch auf den Bildschirm

Als CD Projekt RED die Videospieladaption ankündigte, war die Skepsis groß. Doch Pondsmith blieb ruhig. Er wusste, dass die Entwickler verstanden hatten, worum es bei Cyberpunk wirklich geht. Nicht um Waffen oder Implantate, sondern um Macht, Kontrolle und die Frage, was vom Menschen übrig bleibt, wenn er sich selbst digitalisiert.

Er arbeitete als Berater, half beim Worldbuilding und achtete darauf, dass Ton und Themen mit seiner ursprünglichen Vision übereinstimmten. Im Spiel selbst hat er einen Gastauftritt als Radiomoderator „Maximum Mike“. Eine charmante Selbstreferenz, die zeigt, wie sehr er mit seiner Welt verwoben ist.

Trotz des schwierigen Starts 2020 lobten viele Spieler die Tiefe und Authentizität der Welt. Night City war kein Ort, der den Spieler umarmt, sondern einer, der ihn verschlingt. Genau das war Pondsmiths Intention.

Cyberpunk in Deutschland

Auch im deutschsprachigen Raum ist Pondsmiths Werk längst angekommen. Der Verlag Truant Spiele veröffentlicht die offizielle deutsche Version von Cyberpunk RED. Das Regelwerk, ergänzt um Schnellstarter und Erweiterungen, brachte die Dark Future in hiesige Wohnzimmer.

Bemerkenswert ist, dass viele Spieler über das Videospiel den Weg zum Pen-and-Paper gefunden haben. Sie wollen mehr von der Welt, die sie aus 2077 kennen, und gestalten sie selbst. Das ist vielleicht die größte Stärke von Pondsmiths Arbeit. Sie funktioniert in jedem Medium. Seine Welt ist flexibel, lebendig und offen für Interpretation.

Haltung, Humor und Vermächtnis

Mike Pondsmith hat nie den Fehler gemacht, Technologie blind zu feiern. Er liebt Fortschritt, aber er misstraut ihm. Cyberpunk ist für ihn keine Verherrlichung, sondern eine Reflexion. Seine Spiele zeigen, was passiert, wenn Menschen Systeme erschaffen, die sie irgendwann nicht mehr verstehen.

Dabei verliert er nie seinen Humor. In Interviews scherzt er oft, dass seine Dystopie gar keine Zukunftsvision mehr sei, sondern eher eine Dokumentation. Wenn Konzerne Daten kontrollieren und Menschen sich in digitale Räume flüchten, dann, so sagt er, habe er wohl einfach zu genau hingesehen.

Heute gilt Pondsmith als einer der großen Visionäre des Game-Designs. Seine Arbeit inspirierte Spiele wie Deus Ex, Observer oder Ghostrunner. Er lehrte Entwickler, dass Stil und Inhalt keine Gegensätze sind. Dass Coolness und Haltung zusammengehören.

Er unterrichtet heute Game Design, spricht auf Konferenzen und leitet weiterhin R. Talsorian Games. Nach vier Jahrzehnten hat er immer noch denselben kreativen Hunger.

Mike Pondsmith hat den Cyberpunk nicht erfunden, aber er hat ihm eine Stimme gegeben. Seine Spiele sind keine Flucht vor der Welt, sondern eine Linse, durch die man sie klarer sieht. Zwischen Neonlicht und Schatten erzählt er von Macht, Moral und Menschlichkeit.

Vielleicht ist das sein größtes Vermächtnis. Er hat uns keine Zukunft versprochen, sondern eine Warnung ausgesprochen. Und die klingt heute lauter denn je.

Release-Liste von Mike Pondsmith

Steckbrief in aller Kürze

Vollständiger Name: Michael Alyn Pondsmith
Geburtsjahr: 1954
Geburtsort: Kalifornien, USA
Beruf: Game Designer, Autor, Grafikdesigner, Dozent
Bekannt für: Schöpfer des Pen-&-Paper-Rollenspiels Cyberpunk und Gründer von R. Talsorian Games
Aktive Jahre: seit 1984
Wichtige Werke: Mekton, Teenagers from Outer Space, Cyberpunk 2013/2020/RED, Cybergeneration, Castle Falkenstein
Unternehmen: R. Talsorian Games (gegründet 1985, gemeinsam mit seiner Frau Lisa Pondsmith)
Rolle bei CD Projekt RED: Berater und Lore-Koordinator für Cyberpunk 2077; Cameo-Auftritt als Radiomoderator „Maximum Mike“

Auszeichnungen (Auswahl):

Weitere Tätigkeiten:

Lebensmotto: „Cyberpunk war nie eine Utopie. Es war immer eine Warnung.“


Quellen:

Mike Pondsmith – Wikipedia
https://en.wikipedia.org/wiki/Mike_Pondsmith

A Founding Father of Cyberpunk Isn’t Surprised By Its Comeback (WIRED)
https://www.wired.com/story/cyberpunk-mike-pondsmith-interview/

Origins Awards Hall of Fame – Michael Pondsmith
https://www.originsawards.net/hall-of-fame

Black in Gaming Awards – Winners (inkl. Jerry Lawson Lifetime Achievement Award für Mike Pondsmith)
https://butwhytho.net/2020/09/black-in-gaming-award-winners-revealed/

Cyberpunk RED – Truant Spiele (deutsche Ausgabe)
https://truant.com/produkt/cyberpunk-red

Cyberpunk RED Jumpstart Kit – RTalsorian Games (Ankündigung/Status)
https://rtalsoriangames.com/2019/11/26/jumpstart-kit-sold-out/

The R. Talsorian Crew – Studioseite mit Mike Pondsmith
https://rtalsoriangames.com/the-r-talsorian-crew/

Maximum Mike – Cyberpunk Wiki
https://cyberpunk.fandom.com/wiki/Maximum_Mike

Mike Pondsmith – Cyberpunk Wiki
https://cyberpunk.fandom.com/wiki/Mike_Pondsmith

Cyberpunk 2077 – Mike Pondsmith about Cyberpunk World (YouTube, offizieller Auftritt)
https://www.youtube.com/watch?v=xYxt7cwDk4E

Inside the Star-Studded Soundtrack to Cyberpunk 2077 (Pitchfork, Kontext zur Adaption)
https://pitchfork.com/thepitch/inside-the-star-studded-soundtrack-to-cyberpunk-2077

Cyberpunk 2077 Revives the Dystopian Fears of the 1980s (WIRED, Kontext/Analyse)
https://www.wired.com/story/cyberpunk-2077-review-1980s-nostalgia

Das CD Projekt RED, was du kennst, wird es bald nicht mehr geben!

Am 4. Oktober 2022 war es mal wieder so weit, CD Projekt RED veröffentlichte erneut ein sogenanntes „Strategy Update„, in dem sie preisgaben, wie es mit den zahlreichen Franchises (The Witcher 3, Cyberpunk 2077, etc) weitergeht und was in den nächsten Jahren zu erwarten ist. Dabei wurde eines ziemlich klar: CD Projekt RED verändert sich! Aber so sehr wie die nächsten 5-10 Jahre, so grundlegend war dies noch nie.

Ein Entwickler im Wandel

Noch vor knapp 3-4 Jahren war CD Projekt RED für eines bekannt. Für die unfassbar erfolgreichen The Witcher Spiele, allen voran The Witcher 3: Wild Hunt. Dass es da auch noch Gwent gibt, wissen wohl viele, aber den meisten – der Mainstream halt – wird wohl bei CD Projekt RED in allererster Hinsicht an den Hexer denken. Kein Wunder! Der Geniestreich unter den modernen Action-RPGs verkaufte sich seitdem phänomenale 65 Millionen Mal. Diesen Erfolg hat die Netflix Serie The Witcher, von der es mittlerweile zwei Staffeln gibt und eine dritte angekündigt ist, natürlich nochmal ordentlich angekurbelt und das 2022 noch erscheinende Next-Gen-Update für das Hauptspiel wird sein Übriges dazu tun.

Doch da ist noch ein zweites, nicht minder erfolgreiches Franchise: Cyberpunk 2077! Damals noch ein in Entwicklung befindliches Spiel, was extrem große Ambitionen mit sich brachte, viel zu viel versprach und CD Projekt RED mit voller Wucht, die blanke Realität ins Gesicht kotzen ließ. Anders kann man es nicht sagen. Warum ich dies hier erwähne? Na ja, Cyberpunk 2077 hat zum Großteil dazu beigetragen, dass das CD Projekt RED, bald nicht mehr das ist, was ihr vor Jahren noch kanntet. Es wird anders sein, hoffentlich großartig und weit mehr an der Realität angesiedelt sowie geerdeter als je zuvor.

Das Cyberpunk 2077 Desaster

Lassen wir uns das fix abhandeln und dann schnell zum „Can we skip to the good part?“ weitergehen. CD Projekt RED musste mit Cyberpunk 2077 knallhart lernen, dass gute PR – und ehrlich gesagt viel zu übertriebene PR – nur eines kann, einen völlig überzogenen Hype erschaffen, der ihnen aber letzten Endes nur das Rückgrat gebrochen hat. Es war der 9. Dezember 2020, das Internet rastete aus, keine 24h Stunden mehr und das gefühlte -Spiel des Jahrtausends- wird erscheinen. Zahlreiche Streamer werden teils 10-12h nonstop Cyberpunk 2077 zeigen und die ersten Reviews geben dem ganzen auch noch recht. Sehr hohe Wertungen wurden vergeben, hier und da kleinere Bugs, aber nichts, was man im Nachhinein nicht patchen könnte. Alle waren erleichtert. Die Wertungen können nur gutes bedeuten!

Ja, Pustekuchen. Vielerorts wurde berichtet, dass man nur Zugriff auf die PC-Version bekommen habe und die PS4 wie Xbox Versionen schlichtweg gefaked in Videos gezeigt wurden, die nicht ansatzweise der Realität entsprachen. Es wurde sogar behauptet, dass die Old-Gen-Versionen „überraschend gut liefen“. An dieser Stelle ein nettes F**** Y** an CDPR. Sorry, der musste sein! Am Release-Tag selbst und auch die Wochen danach, mussten wir alle enttäuscht feststellen, ja CD Projekt RED kocht auch nur mit Wasser. Wie wir alle!

Der krasse Umbruch

Nach dem Release von Cyberpunk 2077, war nichts mehr wie vorher. CDPR betrieb derweil Schadensbegrenzung, in dem man selbst noch über Weihnachten mehrere Hotfixes zum Download bereitstellte. Dann wurde es aber auch, was die Kommunikation zu der Community angeht und allgemein sehr, sehr, ruhig. CD Projekt RED, dessen Aktienkurs aufgrund des Debakels faktisch crashte, zog sich zurück. Sehr, sehr lang! Patches wurden veröffentlicht und auch Support geleistet, aber ansonsten gab man sich den leisen Tönen hin und sagte erstmal nur eines: Nichts!

Man wollte mit der Funkstille natürlich Gras über die Sache wachsen lassen und hoffen, dass man mit einem blauen Auge davon kommt. Kein Wunder, es stehen immerhin sehr viele Jobs auf dem Spiel und viel Geld und obendrein ein Image, was zwar eh erstmal ramponiert ist, aber man nicht noch weiter kaputt machen wollte. Neue Inhalte für Cyberpunk 2077? Vielleicht sogar eine Erweiterung? Wurde alles drastisch nach hinten verschoben, um das Spiel fertigzustellen, was viel zu früh auf den Markt geworfen wurde. Warum? Darüber kann man nur spekulieren. Einerseits das lukrative Weihnachtsgeschäft, andererseits die lieben netten Investoren, die nun endlich Ergebnisse für ihr investiertes Geld sehen wollten. Man kann da nur spekulieren.

CD Projekt RED rappelt sich wieder auf!

Jetzt sind 2 Jahre vergangen, in dem sich CD Projekt RED extrem bemühte wieder das aufzubauen, was in die Brüche ging: Dem Entwickler, dem man blind vertraute, wieder sowas wie Vertrauen zu schenken. Ich bin ganz ehrlich, was Patches und Updates betrifft, okay, da haben sie mich schon wieder. Aber was neue Spiele angeht, da will ich offen sein, da bin ich mit einer gesunden Skepsis dabei und das solltet ihr ebenfalls tun, trotz Fan-Dasein! Aber es wird eine Menge getan, um genau dieses Vertrauen weiterhin zu stärken und das ist der Grund, warum ich diesen Artikel schreibe. CDPR machte sich mächtig Luft, stellte wahnsinnig viel um und geht neue Wege. Doch welche sind das?

Hallo und herzlich willkommen Unreal Engine 5!

Der offensichtlichste und auch öffentlich bekannteste Punkt ist die Grafik-Engine, mit der CDPR seit über 10 Jahren seine Spiele entwickelt. Die REDengine geht mit The Witcher – A New Saga begins in Rente, und wird auch bei Cyberpunk 2077 nach der Erweiterung Phantom Liberty keine Verwendung mehr finden. Inwiefern das bei Gwent geschieht, wurde bisher nicht kommuniziert.

Die Unreal Engine ist seit Jahrzehnten ein sehr oft verwendeter, von Epic Games entwickelter, Grafikmotor. Neben der Snowdrop-Engine (The Division 1, 2), Anvil-Engine (Assassins Creed), der CryEngine (Hunt: Showdown) und der Unity-Engine (Genshin Impact), eine der am weitesten entwickelten und verbreitetsten Spiele-Engines überhaupt. Sehr performant, stabil und für alle bekannten Plattformen bereits optimiert. Auf dieser Technik-Basis soll nun die neue The Witcher Trilogie und der Nachfolger von Cyberpunk 2077, Codename „Orion“, entstehen.

Warum ist das gut? CD Projekt RED hat damit eine weitaus besser entwickelte Technik-Basis als vorher und wird ihr größtes Manko, was sie seit Jahren mit sich herumschleppen, endlich los. Nämlich der immer schlechten Performance auf Konsolen. Man könnte fast meinen, CDPR liebt den PC und möchte nur zähneknirschend was mit den Konsolen am Hut haben. Andererseits haben sie mit Epic Games einen verdammt starken Partner an ihrer Seite, der ihnen helfen kann, das letzte Quäntchen an Leistung aus ihren Spielen herauszuholen. Und zu guter Letzt und gaaanz wichtig. Es gibt weitaus mehr Talente, die sich mit der Unreal Engine 5 auskennen als mit der hauseigenen REDengine. Ihr könnt euch dazu gern meinen Artikel durchlesen, da gehe ich sehr intensiv auf die Vorteile mit der Unreal Engine ein.

Nicht mehr nur ein Franchise, sondern 3!

Beim Strategy Update gab es eine Folie, die alle aufhorchen ließ. Neben dem bekannten The Witcher und Cyberpunk 2077 Franchise, gab es noch einen neuen Namen in der heiligen Dreifaltigkeit. Projekt HADAR! Noch mit Codenamen versehen und völlig ohne Infos. Dies soll neben den bekannten IPs eine völlig neue werden. Was das wird und wann dies kommt, noch völlig unklar. Man munkelte in der Community bereits, es könnte ein Zombie-Shooter oder gar MMO werden? Keine Ahnung. Lassen wir uns überraschen!

Multiplayer, Games as a Service, alles möglich.

CD Projekt RED sind seit jeher bekannt dafür, RPG-Liebhaber zu sein und vor allem Geschichtenerzäler. Ihr Fokus lag immer auf, wie man so schön sagt, story-driven Singleplayer-Games. Also Spiele, in deren Fokus die Story stand. Kein Multiplayer, kein Game as a Service, mit Events, monatlichen Updates oder oder oder. Doch das soll sich ändern! Man überlegt sogenannte „Multiplayer-Experiences“ zu entwickeln, die Spielern ermöglicht auf neue Art und Weise miteinander zu spielen. Ich sag das jetzt so reißend, weil ich nicht denke, dass CDPR einfach so einen Multiplayer an Cyberpunk 2077 flanscht und dann sagt, ja hier habt ihr euren Multiplayer. Sie wollen und werden neue Wege gehen, die zu ihrer Art von Spielen passen.

Obendrein will man mit den eigenen Franchises noch crossmedialer werden. Was heißt das? Sie machten es bereits jüngstens mit Cyberpunk: Edgerunners vor. Eine Anime-Serie auf Netflix passend zum Spiel. Es gibt sogar eine Jacke, paar Waffen und eine Quest im Spiel, die den Anime und das Spiel miteinander verbindet. Und die Serie selbst nimmt sehr oft Bezug auf das Spiel. Ach was sag’ ich, es spielt im Spiel!

In Zukunft wär laut dem Strategy Update noch viel mehr möglich. Ein Cyberpunk-Film? Eine Real-Action-Serie? Spin-Offs zum Spiel oder gar Events im Spiel? Bücher, Comics, Mobile Games *ürgs* Ich muss zugeben, finde ich alles cool – bis auf Mobile – insofern es cool umgesetzt ist und ich traue CD Projekt RED zu, dass sie das hinbekommen.

Mehrere Standorte und mehr Partner

Das Entwicklerstudio wird in Zukunft nicht nur in Polen anzutreffen sein. Zwar bleibt die Hauptniederlassung da, aber es werden neue Teams an neuen Standorten geschaffen. Bisher gibt es bereits Studios in Warschau, Krakau und Breslau. Hinzukommen werden Vancouver und ganz neu Boston. Merkt euch diesen letzten Standort, den dort wird der Nachfolger zu Cyberpunk 2077 entstehen. Pawel Sasko (Acting Lead Quest Designer) wird sich auf den Weg in die USA machen und dort ein neues Team aus alten Veteranen – die Cyberpunk 2077 bestens kennen – und neuen Talenten zusammenstellen, um aus Orion das bestmögliche Spiel zu entwickeln. Zu dem ganzen gesellt sich noch The Molasses Flood. Ein kleines Indie-Studio, was vor einiger Zeit von CDPR aufgekauft wurde und für Spiele wie „The Flame in the Flood“ bekannt ist und aktuell an einem unangekündigten Spiel im Witcher-Universum arbeiten.

Bye bye, Old-Gen!

Sagen wir es, wie es ist: Die Old-Gen, also Xbox One, PS4 und ihre stärkeren Vertreter Pro und X, sind für die Entwickler, die nun endlich auf der Next-Gen die Sau rauslassen wollen, schlichtweg eine Last. Klar, lässt sich damit aktuell, durch die geringe Verfügbarkeit der Next-Gen-Konsolen noch das größere Geld verdienen. Aber diese alten Konsolen und ihre dementsprechend alte Hardware limitieren die Entwickler mittlerweile so immens, dass es beinahe eine Kunst darstellt, Spiele, die für Next-Gen gedacht sind, darauf zum Laufen zu bringen.

Was passiert, wenn man einen Next-Gen-Titel, der auch wirklich Next-Gen ist, versucht auf die alte Generation zu pressen, hat man wunderbar mit Cyberpunk 2077 gesehen. Allen voran die PS4 Version, aber auch die Xbox haben ein miserables Bild abgegeben. Selbst heute kann man den Zustand nur als „zufriedenstellend“ einstufen. Daher entschied CDPR das, was kommen musste. Sie sägten die Old-Gen kurzerhand ab. Alle künftigen großes Updates werden nicht mehr für PS4 und Xbox One erscheinen. Patches ja, Updates nein! Auch die Erweiterung Phantom Liberty, wird nur noch für PS5 und Xbox Series X angeboten. Ich sage dazu nur eins: Endlich! Ich will endlich sehen, was CDPR mit der Next-Gen anstellt. Dadurch werden auch wieder Ressourcen frei, die in die Entwicklung von Updates einfließen können. Das könnte einiges beschleunigen. Ist zwar schade, für alle, die noch keine Next-Gen-Konsole besitzen, aber dieser Schritt, wäre so oder so früher oder später gekommen.

Huch, das war aber viel!

Aber fassen wir nochmal zusammen!

Ihr seht, CD Projekt RED ist im Wandel. Mehr als je zuvor! Manche Sachen ergeben sich aus der Sache der Natur (Old-Gen) und viele Dinge sind aus dem gewachsen, was in der Vergangenheit schieflief. Offensichtlich hat man aus vielen Fehlern gelernt. Dass man merkt man auch daran, dass über Updates erst geredet wird, wenn sie fertig sind. Und dann kommen sie instant zum Tag des Streams raus. Keine leeren Versprechungen, keine komischen Hinweise. Einfach abliefern!

Wie seht ihr die Zukunft von CDPR? Habt ihr Bedenken, wie das sich entwickelt, oder vertraut ihr unserem liebsten Entwickler wieder voll? Schreibts mal in die Kommentare bei Twitter!